Abendessen in Crisso, im Haus des Bischofs von Salona – Illustration aus „Views of Greece" von Edward Dodwell

„Dinner in Crisso, im Haus des Bischofs von Salona" ist eine Illustration aus der Sammlung „Views in Greece from Drawings", die 1821 von Edward Dodwell veröffentlicht wurde.

Die herzliche Atmosphäre eines Abendessens in Crisso, das vom Bischof von Salona ausgerichtet wurde, spiegelt die Essenz griechischer Geselligkeit wider. An einem mit traditionellen Gerichten beladenen Tisch erzählen die Gäste Geschichten und lachen miteinander – ein Symbol für die herzliche Gastfreundschaft und die reiche Kultur der Region.

Die wörtliche Abschrift des diesem Schild beigefügten Hinweises ist unten wiedergegeben:

Das große Dorf Crisso, das vermutlich an der Stelle des antiken Krissa liegt, liegt im antiken Gebiet von Phokis, am Südhang des Parnass, etwa zehn Kilometer westlich von Delphi. Der Bischof von Salona, der in diesem Dorf residiert, empfing uns in seinem Haus. Dies bot uns die Gelegenheit, einige Bräuche zu beobachten, die es wert sind, erforscht zu werden, da sie beweisen, dass Bräuche aus der Antike noch heute existieren und die Jahrhunderte, seit sie uns überliefert wurden, überdauert haben. Wir speisten auf einer offenen Galerie, von der aus sich ein herrlicher Blick auf die klassischen Ufer des Golfs von Crissa bot. Dieser Golf wird auf der Achaia-Seite von einem herrlichen Bergvorhang begrenzt, der mit der Panachaïkos-Kette verbunden ist, die sich bis zum Ionischen Meer und den Ruinen von Dyme erstreckt. Die nächstgelegenen Hügel gehören zum Locris Ozoleum, und die Stadt Galaxidi ist auf einer Halbinsel zu sehen, die aus dem Golf von Crissa herausragt. Es befindet sich an der Stelle einer antiken Stadt, wahrscheinlich Euanthia.

Bevor wir uns zu Tisch setzten und auch nach dem Essen aufstanden, beachteten wir die alte Zeremonie des Händewaschens. Ein Diener hält in der linken Hand eine Zinnschüssel, die er jedem Gast nacheinander reicht, während er in der rechten einen Zinnkrug hält, aus dem er ihnen Wasser über die Hände gießt, um sie zu waschen; ein achtlos über die Schulter geworfenes Handtuch dient zum Abtrocknen. Diese Zeremonie findet nicht nur vor und nach dem Essen statt, sondern wird auch von den Griechen und Türken vor dem Gebet praktiziert. Die Alten pflegten diesen Brauch, wie wir bei Hesiod, Homer und anderen Autoren sehen.

Wir speisten an einem runden Tisch, der auf einem säulenförmigen Sockel ruhte, ähnlich den Monopodien der Antike. Wir saßen auf Kissen auf dem Boden. Das mittlere Gericht war Pilau, ein Gericht aus Bries und gekochtem Fleisch. Die runden Kuchen, eine sehr schöne Brotsorte, werden Colori genannt.

Die ehrwürdige Figur, die sich links lehnt, ist der Bischof von Salona. Dieser Prälat wird dargestellt, wie er die Huldigung eines griechischen Bauern entgegennimmt, der die Erde küsst, bevor er seine Lippen an die Hand des Bischofs führt. Der Mann, der Becken und Krug hält, ist ein christlicher Albaner, und der Waschende ist ein Grieche, ein anständiger Mann. Die Figur in der Mitte am Tisch ist ein Dorfpfarrer; er ist an seiner schwarzen Mütze zu erkennen. Die Frau, die ein Geflügel bringt, ist eine Albanerin.