Antiker naturalistischer Stich von Gesners Tulpe von Pierre-Joseph Redouté

Gesners Tulpe ist eine Illustration, die die Lebendigkeit dieser Blume mit ihren zarten Blütenblättern und leuchtenden Farben einfängt. Pierre-Joseph Redouté, der berühmte botanische Illustrator des 18. Jahrhunderts, beweist in seinen Stichen sein Talent, die Schönheit und Vielfalt von Blumen einzufangen.

In der Veröffentlichung aus dem Jahr 1827, aus der die Tafel stammt, werden die Einzelheiten dieser Abbildung wie folgt wiedergegeben:
Eine der von Herrn Redouté geschaffenen Figuren stellt eine Gruppe gelber, rosavioletter und gelb panaschierter Sorten dar. Die Gartentulpe oder Gesner-Tulpe (Tulipa Gesneriana L.) wurde erstmals 1539 von Conrad Gesner beschrieben. Er hatte sie in einem Garten in Augsburg blühen sehen, und die Zwiebeln stammten aus Konstantinopel. Daher dachte man zunächst, diese Pflanze wachse nur im Orient, aber seitdem findet man sie wild in fast allen südlichen Ländern Europas. Erst ein halbes Jahrhundert später wurden Tulpen in Frankreich kultiviert. Die Holländer waren uns bei der Kultivierung dieser Blume vorausgegangen, und noch heute findet man unter den Floristen dieser Nation die reichsten Tulpensammlungen mit über 600 Sorten. Es gab eine Zeit, da wurden für einige seltene Sorten horrende Preise erzielt; so spricht man von Tulpenzwiebeln, die für vier- oder fünftausend Gulden gekauft wurden. Es wird sogar gesagt, dass in Lille ein leidenschaftlicher Liebhaber einer einzigen Tulpenart eine wunderschöne Brauerei geschenkt hat. Diese Begeisterung für eine einzige Pflanzengattung ist heute deutlich abgeschwächt, vielleicht aufgrund der großen Anzahl anderer Pflanzen, die unsere Gärten bereichert haben und die den Tulpen in puncto Schönheit in nichts nachstehen.